Nahlinse

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Makro-Konverter MCON-40 für div. Kameras der Olympus C-Serie und UltraZoom-Serie
Proximeter - eine Nahlinse - hier von ISCO - für Messsucherkameras - mit freundlicher Genehmigung von arsenal-photo.com

Definition

Eine Nahlinse (eigentlich: Nahvorsatzlinse) ermöglicht es, den Abstand zwischen Objekt und Objektiv zu verringern und so einen höheren Abbildungsmaßstab zu erreichen. Dies wird vor allem für Makro-Fotografie benötigt.

Handhabung

Eine Nahlinse wird wie ein Filter vor das Objektiv geschraubt.

Von Olympus wird z.B. für div. Kameras der C-Serie (z.B. C-2000 ZOOM, C-2500L etc.) sowie der "UltraZoom"-Serie der Makro-Konverter MCON-40 als Nahlinse angeboten (Anschlussgewinde 55 mm, mit dem serienmäßig mitgelieferten Adapter kann das Gewinde auf 43 mm reduziert werden - siehe Bild).

Es gibt Nahlinsen in unterschiedlichen Stärken, die in Dioptrien angegeben werden. Eine Nahlinse hat immer eine positive Dioptrienzahl (erhältlich sind Werte von +0,5 bis +20dpt). Je größer diese Zahl ist umso näher kann man an das Objekt heran - umso schlechter ist aber idR auch die Abbildungsleistung.

Theoretischer Hintergrund

Durch die Linse wird die Brennweite des Objektivs verkürzt. Der Objektivauszug bleibt jedoch gleich, sodass eine kürzere Aufnahmeentfernung erreicht werden kann. Die Lichtstärke des Objektivs wird dabei gleichzeitig vergrößert (Linsen/Blenden Durchmesser bleiben ja unverändert), sodass es zu keinem Lichtverlust kommt.

Diese Brennweitenänderung greift natürlich in die Rechnung eines Objektivs ein: daher passt nicht jede Nahlinse zu jedem Objektiv. Je komplexer ein Objektiv gebaut ist (z.b. Zooms mit hohem Zoomfaktor, Superweitwinkel) umso größer ist die Gefahr von Abbildungsfehlern. Diese Fehler zeigen sich vor allem an den Bildrändern.

Eine Entfernungseinstellung auf Unendlich ist mit vorgesetzter Nahlinse nicht mehr möglich (sie ist also nicht als Weitwinkelvorsatz zu "missbrauchen").

Man kann auch mehrere Nahlinsen kombinieren - die Dioptrien addieren sich dabei. Es ist aber gleichzeitig eine Verstärkung der Abbildungsfehler zu erwarten.

Des weiteren ist darauf zu achten ob die Linse so gerechnet ist, dass chromatischen Aberrationen minimiert werden. Das ist z. B. bei sogenannten Achromaten der Fall (diese bestehen aus mindestens zwei verkitteten Linsen - das erhöht den Preis und die Bildqualität).

Beispiele für gut funktionierende Kombinationen

ZD 40-150mm oder ZD 50-200mm mit Canon 500D Nahlinse

Für den Makrokopf Zuiko MC 1:1 Auto-Makro 1:4/80 mm wird von Olympus eine spezielle Nahlinse angeboten, um den Arbeitsbereich im Vergrößerungsbereich am Makrotubus zu erweitern. Die Brennweite liegt dann bei ca. 65mm. Da die Linse speziell abgestimmt ist (Bauform genau passend zur Fassung), müßte die Abblidungsleistung weitgehend erhalten bleiben. In den ersten Unterlagen ist von einer Nahlise, später von einem Vorsatzachromaten die Rede. Eventuell wurde das Zubehör durch eine 2 Linse verbessert.

Von Leitz (und natürlich anderen Herstellern) wurden Achromate angeboten, die aus (meist) zwei verkitteten Linsen bestehen - sie besitzen wesentlich bessere Abbildungsleistungen als herkömmliche Nahlinsen, die nur aus einer Linse bestehen.
Tipp: Einfach mal in der "Krabbelkiste" des örtlichen "Dealers" nachsehen und evtl. über einen Übergangsring adaptieren - könnte einer hervorragende Alternative zu einem Makroobjektiv sein.

Galerie

Hier eine kleine Galerie mit (teilweise skurrilen) Nahlinsen:

Weblinks