Kontrast-AF

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Beim Kontrast-AF (= Kontrast-Autofokus) liest der Prozessor in der Kamera den Sensorchip aus und errechnet dabei die Frequenzverteilung im Bild. Je größer der Anteil der hohen Frequenzen, desto schärfer ist das Bild. Um festzustellen, welche die optimale Entfernungseinstellung des Objektivs ist, müssen mehrere solcher Messungen mit unterschiedlicher Entfernungseinstellung vorgenommen werden. Nur so kann ermittelt werden, in welcher Stellung eine Verschlechterung oder Verbesserung des Anteils der hohen Frequenzen im Bild und somit der Bildschärfe vorliegt und damit auch die Information gewonnen werden, in welche Richtung fokussiert werden muss, um eine optimale Bildschärfe zu erreichen.

Das Verfahren der Kontrast-AF-Messung hat den Nachteil, dass das Objektiv zuerst "hin- und herfahren" muss, bevor der Kamera-Prozessor die optimale Schärfeposition errechnen kann. Bedingt dadurch dauert es bei diesem Verfahren auch einige Zeit bis der Autofokus der Kamera scharfgestellt hat.

Hinzu kommt, dass dieses Verfahren nur bei Vorhandensein eines ausreichend hohen Bildkontrasts funktioniert. Bei unzureichenden Lichtverhältnissen versagt es relativ schnell.

Das Kontrast-AF-Verfahren wird hauptsächlich in Kompaktkameras angewandt, während bei digitalen Spiegelreflexkameras in der Regel ein Phasenkontrast-AF-Verfahren zur Anwendung kommt.

Neuerdings besitzen auch einige DSLR mit LiveView zusätzlich zum Phasenkontrast-AF noch einen Kontrast-AF, um auch im LiveView-Betrieb komfortabel fokussieren zu können. Spiegelreflexkameras können auf Grund ihrer technischen Konstruktion mit dem Phasenkontrast-AF im LiveView-Betrieb nicht so ohne weiteres fokussieren. Zur Unterscheidung der beiden Autofokus-Betriebsarten bzw. -Systemen verwendet Olympus bei den mit 2 Autofokussystemen ausgerüsteten Kameras des E-Systems (z.Zt. sind das die E-420, E-450, E-520, E-620 und E-30) im Kamerahandbuch sowie Menü der Kamera den Begriff "Sensor AF" für den zusätzlichen Kontrast-AF (der nur im LiveView-Betrieb bei diesen Kameras genutzt werden kann) während der "normale" Autofokus der DSLR "AF Sensor" im Handbuch/Menü genannt wird.


Der bei digitalen Spiegelreflexkameras übliche Phasenkontrast-AF ist dem Kontrast-AF zumindest heute noch in Bezug auf die Fokussierungs-Geschwindigkeit bei schlechten Lichtverhältnissen (und damit bei geringem Kontrast) überlegen.