SLR

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Funktionsschema einer SLR-Kamera mit Pentaprisma - aus der Wikimedia Foundation)
GOMZ Sport - mit freundlicher Genehmigung von arsenal-photo.com
Schnittmodell der Olympus E-30 mit 14-54/2.8-3.5 II
Olympus Flex - Wallpaper von Olympus Co.)

Definitionen

Einäugige Spiegelreflex-Kamera

Single Lens Reflex - engl. für Einäugige Spiegelreflex (Kamera) bezeichnet eine Kamera, die für die Bildgestaltung und die Belichtung das gleiche optische System verwendet.

Die Spiegelreflex-Kamera arbeitet in folgenden Schritten:

Bei modernen Spiegelreflex-Kameras "springt" der Klappspiegel sofort nach der Belichtung zurück (Rückschwingspiegel), bei älteren Kameras (insbesondere Mittelformat-Kameras) ist dies nicht der Fall.

Dadurch dass sowohl die Betrachtung als auch die Belichtung durch ein Objektiv erfolgt (eine Objektivachse), existiert keine Parallaxe.

Eine Beurteilung von Schärfe und Tiefenschärfe ist möglich. Viele Spiegelreflexkameras erlauben die Verwendung von Wechselobjektiven ohne Einschränkungen in den Möglichkeiten der Bildgestaltung.

Digitale Spiegelreflex-Kameras

Dieser Kameratyp wird in der Regel als DSLR (Digital Single Lens Reflex) bezeichnet - s. dazu den getrennten Artikel.

Zweiäugige Spiegelreflex-Kameras

In Abgrenzung werden zweiäugige Spiegelreflex-Kameras als TLR (Twin Lens Reflex) bezeichnet. Dieser Kameratyp existiert nur noch bei wenigen neuzeitlichen Mittelformat-Kameras, durch die verschiedenen optischen Achsen von Betrachtungs- und Aufnahme-Objektiv entsteht eine Parallaxe zwischen Sucher und Bild.

Kurzer geschichtlicher Exkurs

Das Spiegelreflex-Prinzip wird erstmals von Johann Zahn im Jahr 1686 beschrieben, um das Prädikat "erste Kleinbild-Spiegelreflex-Kamera" streiten sich die Kine-Exakta der Firma Ihagee und die GOMZ Sport (beide ca. 1937). Lt. Meinung einiger Experten (u.a. Richard Hummel - „Spiegelreflex-Kameras aus Dresden“, Edition Reintzsch Leipzig, 1995, ISBN 3-930846-01-2 oder ISBN 3-89506-127-1) soll die Kine-Exakta kurz vor der GOMZ Sport erschienen sein.

Ab Ende der 60er-Jahre lösten die Spiegelreflex-Kameras die bis dahin dominierenden Messsucherkameras ab. Hier waren es insbesondere die großen Fortschritte bei der Sucherhelligkeit, die Einführung des Rückschwingspiegels und die Offenblendmessung sowie die fehlende Parallaxe, die den Typ der Messsucherkamera fast ausliefen ließen. Weiterhin standen - durch das Retrofokus-Objektivmodell - nun auch leistungsstarke Weitwinkelobjektive für den Spiegelreflex-Kameratyp zur Verfügung, die eine Betrachtung durch das/den Pentaprisma/Porro-Spiegelsucher ermöglichten.

Alle Hersteller vermarkteten fast nur noch Spiegelreflex-Kameras, nur Leitz hatte - neben einem kompletten Spiegelreflex-System - einige wenige (sehr hochpreisige) Messsucherkameras im Programm.

Seit kurzer Zeit werden von vielen Herstellern spiegellose Digitalkameras mit Wechselobjektiven vermarktet, Evil (Electronic Viewfinder, Interchangable Lenses genannt - elektronischer Sucher, auswechselbares Objektiv) genannt - siehe hierzu den getrennten Artikel.

Interne Verweise

Literatur

  • „Spiegelreflex-Kameras aus Dresden“ von Richard Hummel, Edition Reintzsch Leipzig, 1995, ISBN 3-930846-01-2 oder ISBN 3-89506-127-1
  • "Kine Exakta, Sport: Wer war die Erste? - Der Urahn kam aus Dresden" von Günter M. Salomon, PhotoDeal II/1994
  • "Die Urahnen der Kleinbild-Spiegelreflexkamera" von Gernot Förster, PhotoDeal III/2008

Weblinks