Canon F-1

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Canon-F-1-Logo
Canon F-1 (Rückseite)
Canon F-1 (later model) mit Anleitung und OVP - mit freundlicher Genehmigung von Christoph Michel

Beschreibung

Canon F-1 - Spiegelreflex-Systemkamera

Im März 1970 stellte Canon erstmals eine für den professionellen Bereich konzipierte Systemkamera vor: Die Canon F-1 ist modular aufgebaut, d.h. rund um das Kameragehäuse können - je nach Verwendungszweck - verschiedene Elemente (wie z.B. Sucher, Einstellscheiben, Rückwände, Motorantriebe und sonstiges Zubehör) "gruppiert" werden. So konnte sie (fast) jedem Verwendungszweck angepasst werden, bekannt ist z.B. die Dokumentation der Raketenbrenner-Versuche der NASA (die vorher eingesetzte Nikon hielt den extremen thermischen Beanspruchungen nicht stand).

Hierzu ein Zitat aus der Broschüre Einführung in die Canon F-1, Canon Inc., Tokyo (1972) keine ISBN:

"Die Erprobung des Materials unter extremen Umweltbedingungen umfasste Prüfungen bei Temperaturen von +160°C bis -30°C. Vibrations-, Schock- und Betriebstests ergaben, dass die Kamera ohne weiteres für 100.000 Auslösungen gut ist."

Das komplette System wurde auf der Foto-Expo 1971 in Chicago vorgestellt.

Bis zum Erscheinen der Nikon F2 im Jahr 1971 war die F-1 die modernste professionelle Spiegelreflexkamera.

Hier ein weiteres schönes Zitat von Günter Richter aus dem Buch Canon F-1, Heering-Verlag, Seebruck am Chiemsee (1977) ISBN 3-7763-3341-3:

"....beschließt Dr. Mitarai, den Sturm auf das letzte Bollwerk zu wagen. Sein Wunsch ist es, nach Eroberung des Amateurmarktes eine absolute Spitzenkamera zu schaffen, die weit über den Amateurbereich hinausgeht und in ihrer gesamten Anlage gleichermaßen für den Berufsfotografen gedacht ist. Eine Kamera, die nicht für sich allein besteht, sondern das Herz eines umfassenden Systems bildet, das praktisch alle in der hochtechnisierten Welt unserer Zeit anfallenden Aufgaben zu lösen imstande ist.
So ruft Dr. Mitarai seine Mitarbeiter zusammen und stellt ihnen die Aufgabe, mit praktisch unbegrenzten Mitteln ein Kamerasystem zu entwickeln, das nicht nur sämtliche Aufgaben der Gegenwart meistert, sondern auch die Erfordernisse der Zukunft vorweg nimmt - ein System, das nach Möglichkeit alle Vorzüge in sich vereinen soll: höchste Genauigkeit, absolute Zuverlässigkeit, lange Lebensdauer, größtmögliche Flexibilität und volle Austauschbarkeit aller Komponenten.
Es dauert Jahre, bis wenigstens die Grundzüge eines derart umfassenden Systems festgelegt sind. Jahre, bis die erforderliche Grundlagenforschung abgeschlossen ist und die Details eines Systems ausgearbeitet werden können, das im Endzustand 10.000 verschiedene Teile umfassen soll. Der Entwicklungsaufwand würde ausreichen, um zehn herkömmliche Spiegelreflexkameras zu konstruieren.
Schließlich, zur Photokina 1970 enthüllt Dr. Mitarai das Denkmal, dass er sich geschaffen hat: die Canon F-1 mit ihrem System nicht nur an Wechselobjektiven für alle möglichen Aufgaben der berufsmäßigen, technischen und wissenschaftlichen Fotografie, sondern an Zubehör, das der Kamera praktisch jedes Gebiet der angewandten Fotografie schlechthin erschließt.
Die F-1 wird das Ereignis der Photokina 1970. Dr. Mitarai hat sein Ziel erreicht. Sein Name ist unlösbar verbunden mit einer Glanzleistung auf dem Gebiet des Kamera- und Objektivbaus. Fortan zählt Canon nicht nur zu den größten Kameraherstellern der Welt, sondern ebenso zu den verdienstvollsten Herstellern von Spitzenkameras höchster Leistung und Präzision."

Ein weiteres - sehr schönes - Zitat von Dieter Klössing über die Canon F-1:

"Nie wieder wird es eine so robuste und zuverlässige Kamera mit solchen scharfzeichnenden Objektiven aus Glas geben. Sie funktionierte bei 50 Grad minus und null Prozent Luftfeuchte am Salangpass in Afghanistan und bei 50 Grad plus und 100% Luftfeuchte im tropischen Tieflandregenwald bei Bluefields an Nicaraguas Karibikküste. Das schafft keine der teuersten und modernsten digitalen SLR-Cameras; Bei minus ein Grad ist da schon Schluss.
An den abgescheuerten Kanten der schwarzen Kamera schimmert jetzt das Messing durch. .... Sie brauchte schon eine (Quecksilber-) Batterie für den Nachführbelichtungsanzeiger. Batterien mit dieser Betriebsspannung gibt es nicht mehr. Aber man kannte ja das Licht in allen Teilen der Welt und bekam mit dem gutmütigen Agfa CT 100 Diafilm jedes Bild hin. Schade eigentlich. Ein schönes Stück Feinmechanik. Warum haben die Deutschen sich das nur alles aus der Hand nehmen lassen?"

Eine evtl. Schwachstelle des Canon-FD-Systems (z.B. im Vergleich zum Nikon-System der damaligen Zeit) soll hier aber nicht verschwiegen werden, hier der Originalton von Rainer Martini (einer der besten Sportfotografen dieser Zeit):

"Der größte Nachteil im Canon F-1-System war das Bajonett. Bei den langen weißen Teleobjektiven war das viel zu schwach. Wenn man die nur scharf angeschaut hat sind die schon ausgerissen. Bei meinem Kollegen Hans Rauchensteiner, einer der wenigen Canon-Fotografen unter den Sportprofis, ist das ständig gebrochen. Die Anschlüsse waren für die schweren Objektive zu schwach ausgelegt. Für ein 50/1,4 hat es allerdings gereicht. Das war auch ein Grund, dass Canon mit Erscheinen der EOS-Reihe das Bajonett gewechselt hat."

Hierbei handelt es sich um das "Ursprungsmodell" aus dem Jahr 1970 welches - bis auf geringe Überarbeitungen (s. Modellpflege) - bis zum Jahr 1981 gebaut wurde. Zum Nachfolgemodell - der Canon New F-1 - gibt es einen getrennten Artikel.

Das Konzept

Zielvorgaben

Bei der Entwicklung stelle sich Canon folgende Aufgaben (zusammengefasst aus Broschüre Einführung in die Canon F-1, Canon Inc., Tokyo (1972) keine ISBN):

Umsetzung

Als Umsetzung dieser Zielvorgaben entstand das F-1-System, hier ein paar Eckpunkte:

  • Hundertprozentige Austauschbarkeit aller Bausteine innerhalb des Systems - sämtliche Teile des Systems (1970: 24 Teile incl. des Normalobjektives) sind leicht auswechselbar, trotzdem bleibt die hohe Genauigkeit erhalten. Die "Leichtigkeit" der Bedienung wird dadurch auch nicht geschmälert.
  • Vollständigkeit des Systemzubehörs - zur Erfassung aller Anwendungsbereiche wurden vier große "Ergänzungsteile" konstruiert (Kameramotor, Sucher für automatische Belichtungsregelung, Verstärkersucher und 10-m-Filmmagazin). Mit diesen Zusatzgeräten wurde die völlig unbeaufsichtigte Fotografie möglich - Canon nannte das System TEM (abgeleitet aus "TTL" (Innenmessung), "EE" (Belichtungsautomatik) und "M" (Motorantrieb)).
  • Höchste Qualität und Zuverlässigkeit - das System der "absoluten Austauschbarkeit" erfordert eine extrem hohe Präzision in der Fertigung, hierbei wurden die - bei Canon schon erheblich geringen Fertigungstoleranzen - nochmals verringert. Wie schon oben dargestellt, wurde der thermische Arbeitsbereich sowie die Widerstandsfähigkeit gegen jegliche Umwelteinflüsse erheblich erweitert. Weiterhin wurde auch das Qualitätsmanagement den gestellten Erfordernissen angepasst; erstmals wurde bei Canon die gesamte Fertigung (bis zum Versand) computergesteuert abgewickelt.
  • Erweiterung des Verschlusszeitenbereiches und Verbesserung der Verschlusskonstruktion - der Verschluss der F-1 vereint:
  • Auswechselbarkeit der Rückwand und der Bodenplatte - die Rückwände können problemlos getauscht werden, die Passung der Bodenplatte dient zur eindeutigen Fixierung der Kameramotoren.
  • Völlige Planlage des Films - durch eine spezielle Mehrschlitzspule, die Wickelrichtung des Films und eine übergroße Andruckplatte konnte die Planlage des Films erheblich erhöht werden.
  • Suchersystem und Einstellscheiben - der "normale Prismensucher" kann - mittels eines hochpräzisen Führungssystems - gegen die anderen Sucher getauscht werden, die Einstellscheiben können einfach - aber trotzdem mit geringen Toleranzen (auch unter extremen Umweltbedingungen) - gewechselt werden.
  • Reduzierung von Geräusch und Vibration - hierzu wurde der Spiegelablauf (mittels einer Stoßdämpfung) gedämpft, weiterhin wurden Abläufe innerhalb der Kamera (z.B. durch Bremsvorrichtungen) vibrations- und geräuschärmer gestaltet.
  • Selektive Lichtmessung - das Messsystem wurde aus der Canon FT QL abgeleitet, es ist Offenblend- und Arbeitsblendenmessung möglich.
  • Automatische Blitzaufnahmen - hier wurde von Canon das CAT-Blitzsystem angeboten

Hinweis: Bei der Bewertung ist immer zu beachten, dass 1970 heutzutage "ganz normale Technologien" nicht zur Verfügung standen. Insbesondere in der Elektronik - aber auch teilweise in der Mechanik - wurde es durch den technischen Fortschritt erst möglich, die neuzeitlichen SLR/DSLR/Evil-Kameras zu entwickeln.

Prototypen

Canon F-1 Pre-Production Sample - mit freundlicher Genehmigung vom LeicaShop, Wien

Im Vorfeld der Entwicklung wurden (und werden auch noch) "Handmuster" und/oder Prototypen gefertigt, die aber nur selten an das Licht der Öffentlichkeit gelangen. Meistens werden diese - nach eingehender Prüfung - vernichtet oder landen ("wenn man Glück hat") in einem Museum oder einer Ausstellung.

Hier ein solcher "Glücksfall" - dieser u.a. Prototyp landete beim LeicaShop in Wien. Die dazugehörigen Abbildungen wurden uns freundlicherweise für die Olypedia zur Verfügung gestellt.

Zitat aus der Verkaufsanzeige vom LeicaShop, Wien:

"Canon F-1 Pre-Production Sample - metal dummy body with detachable top cover and prism, all metal construction, probably for factory internal tests or use, total weight including dummy 1.4/50mm lens 1509g"


Funktionsprinzip

Canon F-1 (Zeichnung mit Bemaßung) - aus der Broschüre Einführung in die Canon F-1, Canon Inc., Tokyo (1972) keine ISBN
Canon F-1 (Zeichnung mit Bemaßung) - aus der Broschüre Einführung in die Canon F-1, Canon Inc., Tokyo (1972) keine ISBN
Explosionszeichnung der Canon F-1 - Kopie aus dem Canon F-1 Repair Manual
Zubehör und mehr
oben   Einstellscheiben   Sucher   Blitztechnik   oben
       
vorn Objektive
Funktionsmodell Canon F-1 - aus der Wikimedia Foundation
Rückwände hinten
Mikro- und
Makrozubehör
unten       unten
  Motorantriebe   Sonstiges Zubehör  
 

Technische Daten

Kameratyp einäugige Kleinbild-Spiegelreflexkamera
Belichtungssteuerung: manuell (mit Servosucher EE Blendenautomatik)
Belichtungmessung: Offenblendmessung mit Objektiven, sonst Arbeitsblendenmessung
Messbereich: EV 2,5 - 18 (bei 100 ISO)
Aufnahmeformat: 24 x 36 mm (Kleinbild)
Objektivanschluss: Canon FD-Bajonett
Sucher: Auswechselbarer Dachkant-Prismensucher - zusätzlich: Lichtschachtsucher, Sportsucher, Servosucher EE und Booster-T-Finder (sowie Fremdprodukte)
Einstellscheibe: wechselbar, umfangreiche Auswahl
Suchergesichtsfeld: 97 %
Suchervergrößerung: 0,77x (mit dem Canon FD 1:1,2/55 mm)
Informationen im Sucher: je nach Sucher unterschiedlich, werden hier beschrieben
Filmempfindlichkeitseinstellung: 25 - 2000 ISO (später - "late model" - bis 3200 ISO)
Verschluss: manuell gesteuerter vertikal ablaufenden Titan-Schlitzverschluss (14µm), ausgelegt auf 100.000 Zyklen (zum Vergleich: "Normale Spiegelreflexkameras" aus dieser Zeit waren auf maximal 30.000 Auslösungen ausgelegt), es sind aber Auslösezahlen (ohne Fehler) von über 200.000 in der Literatur aufgetaucht, verriegelbarer Auslöser
Verschlusszeiten: 1 - 1 / 2000 s, B
Zubehörschuh: abnehmbar über der Rückspulkurbel
Blitzanschluss: FP- und X-Kontakt
Blitzsteuerung: manuell
Blitzsynchronisation: 1 / 60 s und länger
Selbstauslöser: mechanisch mit Hebel (180°), Laufzeit ca. 10 s
Abblendtaste: kombiniert mit dem Selbstauslöser
Rückschwingspiegel: ja
Spiegelvorauslösung: kombiniert mit dem Selbstauslöser
Filmtransport: manuell oder motorisch
Filmrückspulung: manuell mit Rückspulkurbel
Mehrfachbelichtung: nicht vorgesehen (Doppelbelichtungssperre - nur mit "Tricks" zu umgehen)
Kamerarückwand: aufklappbar, abnehmbar
Stromversorgung: Mallory PX625 (im Kameraboden)
Ein-/Ausschalter: zus. Testfunktion der Batterie
Stativgewinde: 1/4 Zoll (ISO 1222) im Kameraboden
Besonderheiten: modulare Kamera, Wechselsucher, verschiedene Einstellscheiben, Motorantriebe, umfangreiches Zubehör
Abmessungen (H x B x T): 147 x 99 x 43 mm
Gewicht: 820 Gramm
Kaufpreis (1971): 78.000 Yen (Gehäuse)
92.800 Yen (mit FD 1:1,8/50 mm)
100.000 Yen (mit FD 1:1,4/50 mm)
117.000 Yen (mit FD 1:1,2/55 mm)

Hier eine kleine Galerie mit Unterlagen zur Canon F-1:

Gehäuse

Canon F-1 - mit freundlicher Genehmigung von Foto Brell, Frankfurt
Canon F-1 - mit freundlicher Genehmigung von Foto Brell, Frankfurt
Canon F-1 - mit freundlicher Genehmigung von Foto Brell, Frankfurt

Canon orientierte sich am Gehäuse der FT QL, wesentliche Teile wurden aber in Bezug auf die professionelle Nutzung verstärkt. Die Kamera besteht aus einem Druckgussrahmen (Material noch nicht genau bekannt) zur Aufnahme der Komponenten (Spiegelkasten, Verschluss, Antrieb etc.) welches mit mehreren Messingkappen "beplankt" ist.

Die Kamera wurde - bis auf wenige Ausnahmen (s. Sondermodelle) - nur in schwarz (lackiert) geliefert.

Hier eine kleine Galerie dazu:

Belichtungsmessung

Selektiv-Messfeld (inneres Rechteck) der TTL-Messung der Canon F-1 - aus der Broschüre Einführung in die Canon F-1, Canon Inc., Tokyo (1972) keine ISBN
Funktionsprinzip der TTL-Messung der Canon F-1 - aus der Broschüre Einführung in die Canon F-1, Canon Inc., Tokyo (1972) keine ISBN

Im Gegensatz zur Nikon F (oder auch Nikon F2) ist eine CdS-Messzelle im Kameragehäuse eingebaut, die - als Spotmessung - nur den mittleren Teil (ca. 12 %) des Sucherbildes nutzt. Hierzu wird ein Strahlenteiler in der jeweiligen Einstellscheibe genutzt, der dann das entsprechende Licht auf die CdS-Zelle spiegelt. Deshalb erscheint auch die mittlere (für die Spotmessung notwendige Fläche) etwas dunkler im Sucher.

Bei Verwendung des Servosucher EE und des Booster-T-Finder wird eine mittenbetonte Integralmessung verwendet. Für diesen Fall soll es auch Einstellscheiben gegeben haben, die nicht über den Strahlenteiler verfügen.

Der Lichtschachtsucher besitzt keine Möglichkeit, die Belichtungsmessung "abzulesen".

Kupplungsbereich des Belichtungsmessers der Canon F-1:
Film-
empfind-
lichkeit
in ASA
Belichtungszeit in s.
25 1 1/2 1/4 1/8 1/15 1/30 1/60 1/125 1/250 1/500 1/1000 1/2000
50 1/2 1/4 1/8 1/15 1/30 1/60 1/125 1/250 1/500 1/1000 1/2000 -
100 1/4 1/8 1/15 1/30 1/60 1/125 1/250 1/500 1/1000 1/2000 - -
200 1/8 1/15 1/30 1/60 1/125 1/250 1/500 1/1000 1/2000 - - -
400 1/15 1/30 1/60 1/125 1/250 1/500 1/1000 1/2000 - - - -
800 1/30 1/60 1/125 1/250 1/500 1/1000 1/2000 - - - - -
1600
(2000)
1/60 1/125 1/250 1/500 1/1000 1/2000 - - - - - -
Blenden-
bereich
1-22 1-22 1-22 1-22 1-22 1-22 1-22 1-22 1-22 1-16 1-11 1-8

Quelle: Broschüre Einführung in die Canon F-1, Canon Inc., Tokyo (1972) keine ISBN

Hier eine kleine Galerie dazu:


Zubehör

Für die F-1 existiert eine unglaubliche Vielzahl von Zubehör, welches von Canon - aber auch von Fremdherstellern - zur Verfügung gestellt wurde.

Hier ein (gezwungenermaßen unvollständiger) Überblick:

Sucher

Pfeil Teilartikel.png Siehe dazu den Teilartikel: Canon F-1 - Sucher
Canon Logo Sucher.jpg


Einstellscheiben

Serienmäßige Einstellscheiben

Einstellscheibe L Typ "A" zur Canon F-1 (Anmerkung: Vom Service auf "L" umgebaut, Verpackung von "L B".)
Einstellscheibe Typ "I" zur Canon F-1 - mit freundlicher Genehmigung von team-foto.com
Einstellhilfe auf der Einstellscheibe A (innerer Kreis) für die Canon F-1 - aus der Broschüre Einführung in die Canon F-1, Canon Inc., Tokyo (1972) keine ISBN

Folgende Einstellscheiben waren verfügbar:

Einstellscheibe Beschreibung
Normaltyp mit Lasermattierung
A L A zentraler Mikroprismenring
B L B zentraler Schnittbildindikator
C L C Vollmattscheibe
D L D Gitterscheibe
E L E Mikroprismenring und Schnittbildindikator
F L F Mikroprismenring für lichtstarke Objektive
G L G Mikroprismenring für lichtschwache Objektive
H L H Messkreuz
I L I Doppelfadenkreuz
J L J Vollmattscheibe für lichtschwache Objektive (Brennweite 50-200 mm) 1)
Preise (1976): 16,55 USD (47th Street Photo Inc., New York)

Anmerkung:
1) In den einschlägigen Veröffentlichungen nicht genannt, könnte aus der "Übergangszeit" zur New F-1 (Einstellscheibe AJ/PJ/SJ) stammen. Die "Echtheit" wurde vom Bereitsteller des Beispielbildes bestätigt.

Alle Einstellscheiben enthielten einen Strahlenteiler, der das mittlere rechteckige Feld (ca. 12 %) auf die CdS-Zelle im Kameragehäuse spiegelt.

Zusätzlich wurden - zum Ende der Produktion - Einstellscheiben mit dem zusätzlichen Buchstaben "L" angeboten. Sie besaßen eine von einem Laser erzeugte Struktur, die gleichmäßiger als bei den herkömmlichen Einstellscheiben ausfiel und dadurch ein helleres Sucherbild erzeugte.

Hier eine kleine Galerie dazu:

Einstellscheiben für Sondermodelle o.Ä.

Spezielle Einstellscheibe "Normaltyp" der Canon F-R - aus der Sammlung Detlef Prüfert
Spezielle Einstellscheibe der Canon F-1 "Oxberry Pro-Copy F2" - aus der Sammlung Detlef Prüfert
Spezielle Einstellscheibe "Prototyp" der Canon F-R - aus der Sammlung Detlef Prüfert

Für die vielen bekannten (und unbekannten) Sondermodelle der Canon F-1 gab es - je nach Einsatzzweck - spezielle Einstellscheiben.

Hier ein paar aufgetauchte "Sonderscheiben":

"It's not enough that the film be pinned into the same place for each exposure...It's also neceessary that the photographer be able to align artwork under the camera with equal exactness. A detailed reticle, critical positioned, makes this possible.
Reticle screens are commonplace in the photographic world. Oxberry offers you a choice....microdeposited on a hard-coated optical acrylic, the lined surface delineates the actual projected areas of the basic slides mounts (Wess #2, 9, 16, 24, 34), filmstrip, TV safe action and safe title. The entire slide mask area is broken into a grid, which assists in the placement of small art and copy. There are diagonal lines with numbers to designate field sizes 1 through 5.
Recently released and identically producted is the AMI Standard Camera Reticle."

Rückwände

Pfeil Teilartikel.png Siehe dazu den Teilartikel: Canon F-1 - Rückwände
Canon Logo Rueck.jpg


Motorantrieb/Winder

Pfeil Teilartikel.png Siehe dazu den Teilartikel: Canon F-1 - Motorantrieb/Winder
Canon Logo Motor.jpg


Stromversorgung

Pfeil Teilartikel.png Siehe dazu den Teilartikel: Canon F-1 - Stromversorgung
Canon Logo Strom.jpg


Blitztechnik

Pfeil Teilartikel.png Siehe dazu den Teilartikel: Canon F-1 - Blitztechnik
Canon Logo Blitz.jpg


Sonstiges Zubehör

Pfeil Teilartikel.png Siehe dazu den Teilartikel: Canon F-1 - Sonstiges Zubehör
Canon Logo Sonst.jpg


Modellpflege

Canon F-1 (later model) - mit freundlicher Genehmigung von www.grainlab.com
OVP der Canon F-1 (later model) - mit freundlicher Genehmigung von Foto Brell, Frankfurt
Unterlagen zur Canon F-1 (later model) - mit freundlicher Genehmigung von Foto Brell, Frankfurt
Canon F-1 (later model) "Canon Garanzia Totale" - mit freundlicher Genehmigung von camerafoxx

F-1 (later model)

Im Septemeber 1976 wurde die Canon F-1 einer "kleinen Modellpflege" unterzogen:

  • anders gestalteter Schnellschalthebel (Kunststoffkappe - Erkennungsmerkmal)
  • statt 180° nur noch 139° Aufzugswinkel des Schnellschalthebel
  • Ruheposition des Schnellschalthebels von 30° statt vorher 15°
  • die Filmempfindlichkeit wurde von ISO2000/34° auf ISO3200/36° erweitert
  • die normale Rückwand bekam eine Haltelasche für den Filmtyp
  • der Suchereinblick erhielt eine (abnehmbare) Gummierung
  • die Beschichtung des Spiegels wurde verändert, dadurch ergab sich ein helleres Sucherbild
  • der Batterieprüfknopf ist jetzt ohne Rastung (um Bedienungsfehler zu vermeiden)
  • Änderung der Blitzbuchse (Verschraubung möglich)
  • (geringfügige) Änderung des Auslösers (Verriegelung, Größe)

In vielen Veröffentlichungen wird diese Kamera als "F-1n" bezeichnet - hier wird die von Canon verwendete Bezeichnung "F-1 (later model)" in Abgrenzung zur 1981 erschienenen kompletten Neukonstruktion benutzt.

Zu beachten ist, dass - z.B. bei einem Service oder einer Reparatur - Teile des F-1 (later model) in die ältere Version "einfließen" konnten, bekannt sind z.B.:

(Wahrscheinlich) Für den irtalienischen Markt wurde die F-1 (later model) mit einer goldfarbenden Plakette - Inschrift "Canon Garanzia Totale" - versehen. Bildbeispiele hierzu finden Sie in der Galerie.

Hier eine kleine Galerie dazu ("augenscheinliche" Modifikationen und komplett):

Sondermodelle und Modifikationen

Pfeil Teilartikel.png Siehe dazu den Teilartikel: Canon F-1 - Sondermodelle und Modifikationen
Canon Logo Sonder.jpg


Lesenswerte Literatur

Günter Richter - Canon F-1, Heering-Verlag, Seebruck am Chiemsee (1977) ISBN 3-7763-3341-3
  • Einführung in die Canon F-1, Canon Inc., Tokyo (1972) keine ISBN
  • Günter Richter - Canon F-1, Heering-Verlag, Seebruck am Chiemsee (1977) ISBN 3-7763-3341-3
  • Günter Richter - Das Canon Reflex System, Verlag Laterna magica Joachim F. Richter, München (1976) ISBN 3-87467-118-6
  • Bob Shell - Handbuch - das komplette Canon-System, Verlag Laterna magica Joachim F. Richter, München (1994) ISBN 3-87467-543-2
  • Klaus Unbehaun - Fotografieren mit Canon - Die Spiegelreflexkameras und ihr System, vwi Verlag, Herrsching (1977)


Danksagungen

  • Detlef Prüfert - für die Bereitstellung von Kameras und Literatur
  • Christoph Michel für Fotos und vieles mehr


Interne Verweise


Weblinks